![]() Jerry Goldsmith -
Obwohl der Komponist des Themas
und der Pilotfolge – Jerry Goldsmith – auf dem ersten Album bereits mit rund 40
Minuten Laufzeit bedacht wurde, präsentiert FSM auf der ersten CD 22 weitere
Minuten unveröffentlichtes Material aus den drei von Goldsmith vertonten
Episoden. Wie bereits auf dem ersten Album überzeugt hier besonders die Musik
zu der ersten Folge „The Vulcan Affair“ mit leichtfüßigen Jazz-Elementen wie in
„The President Gets a Mickay“ und spannenden Suspensepassagen in „Steam
Treatment“. Recht zäh gestaltet sich die Suite no. 2 zu „The Deadly Games
Affair“, da alle markanten musikalischen Momente schon auf der ersten
Zusammenstellung mehr oder weniger enthalten sind und besonders die schon auf
Vol. 1 durch viele Suspense-Passagen ermüdende „King of Knaves Affair“ hält
nahezu keine Überraschungen bereit. Trotzdem scheint FSM ein bisschen
dazu gelernt zu haben, da fast keine der Suiten eine Laufzeit von
durchschnittlich sechs Minuten überschreitet. Besonders bei klein besetzter
TV-Musik mit viel Spannungsmomenten ist weniger mehr. Das beweisen die durchweg
abwechslungsreichen Suiten zur ersten von Morton Stevens vertonten Episode –
„The Iowa Scuba Affair“ –, die schon viel vorwegnimmt, was der Komponist auf
der auf Vol. 1 zu hörenden „Double Affair“ verfeinern sollte, sowie Lalo
Schifrins südamerikanisch angehauchte Musik zu „The Ultimate Computer Affair“. Allein
Richard Shores‘ Musik zu zwei Episoden der vierten Staffel ist wieder mit
beträchtlichen Laufzeiten bedacht worden. Allerdings sind die ausgewählten
Stücke selbst oft über zwei Minuten lang und gut hörbar „durchkomponiert“.
Langeweile wegen zu bruchstückhafter Suspense-Musik kommt bei Shores so keine
auf. Gerald Frieds Exotismen führen den Hörer dieses Mal unter Anderem in „The
Deadly Goddess Affair“ nach Indien und Paris („The Napleon’s Tomb Affair“). Der Hörfluss wird durch für sich
stehende, ansprechende Source-Musik verstärkt, die zwischen den einzelnen Suiten
zu den Episoden eingestreut wurde. Hierbei werden nicht selten Musiken für auf
Vol. 1 veröffentlichte Episoden „nachgereicht“ wie der griechisch anmutende
„Lawrence Welkapopolis“, Gerald Frieds aus „The Alexander The Greater Affair“
oder der „Solo Bossa Nova“ Robert Drasnins für „The Dippy Blonde Affair“. Andere
Episoden hingegen sind nur mit einem Stück Source-Musik vertreten („The Pop Art
Affair“). Neben je einem Arrangement von
Goldsmiths originaler Titelmusik zu allen vier Staffeln gibt es auch hier erstmalig
Musik aus den (immer aus den Doppelfolgen zusammen geschnittenen) Kinofilmen zu
hören. Ein weiterer Höhepunkt dürfte die von Nelson Riddle für den Zweiteiler
„The Concrete Overcoat Affair“ komponierte Musik sein, die bei den Fans und erst
recht bei Produzent Norman Felton wegen ihres altmodischen Klanges nicht gut
ankam, der sehr an die zu gleicher Zeit von Riddle vertonten Batman-Folgen erinnert. Im Beiheft wird
ein Brief zitiert, den Felton noch vor Ausstrahlung der Folge an Riddle
schrieb, in dem er dem Komponisten in unhöflichem Tonfall mitteilt, dass er in
Zukunft lieber die Finger von Projekten wie The
Man From U.N.C.L.E. lassen solle. Riddle wurde auch später nie wieder für
ein Felton-Projekt engagiert. Tatsächlich hört sich die Musik zu dieser Folge
mit dem glatten Bigband-Klang im Gegensatz zu Frieds poppigen Musiken oder den
düsteren Kompositionen Drasnins und Shores’ mit ihren modernistischen
Einsprengseln deutlich altmodischer, wenn nicht gar antiquiert an. Umso mehr
verwundert es, dass Riddles Musik trotzdem häufiger in folgenden Episoden
eingesetzt wurde. Neben den gewohnt satten Laufzeiten beider CDs zeigt sich FSM auch bei der Ausstattung des Sets von der besten Seite. Wieder wurde der Text von Jon Burlingame verfasst und informiert den Leser über die einzelnen musikalischen Beiträge und ihre Verwendung in der jeweiligen Episode und im Verlauf der Serie. Das Gros der Musik ist in klanglich sehr klarem und frisch erhaltenen Mono vertreten während die Shores-Musiken zur vierten Staffel und die Musik für die Kinofilme sogar in gutem Stereo zu hören sind. Auch hier wurde wieder mit größter Sorgfalt gearbeite,t um das bestmögliche klangliche Ergebnis zu erzielen. Gerrit Bogdahn, 05.10.2011 Details zum Soundtrack I. Die Musik
I. Die Alben -OST-
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